FirmWochenende 2011 in Miltenberg

Firmung war im Ursprung kein eigenständiges Sakrament. Sie entstand, als die Taufe aufs Kleinkindalter gelegt wurde und der wichtige Aspekt der Eigenverantwortlichkeit in der Kindstaufe nicht mehr berücksichtigt werden konnte. Ein Kleinkind kann eben noch nicht zu seinem Glauben stehen. Die Firmung gehört so zur Taufe - auch wenn sie seit dem Konzil von Trient ein eigenständiges Sakrament ist. Sie entfaltet das, was in der Taufe angelegt ist: Geistbegabung, Heilserwartung, Gemeinschaft. Wenn Firmung im Besonderen bedeutet: Erwachsen werden im Glauben – Verantwortung übernehmen in der Kirche, dann müssen Jugendliche Platzangebote im sozialen Netzwerk Kirche (Hochschild) bekommen. Die am besten geeigneten Knotenpunkte zum Anknüpfen finden sich in der Jugendarbeit. Je mehr engagierte Jugendliche die Firmlinge erleben und je mehr offene Angebote sie hier kennen lernen, umso wahrscheinlicher, dass sie ihren Platz in der Kirche finden. Das lässt sich heute nicht mehr an Gottesdienstbesuchen messen. Dabei geht es nicht um Rekrutierung, sondern um die Möglichkeit zur Entscheidung durch Kennenlernen der Alternativen.

Diese Aspekte greifen wir mit unserem Konzept "von wegen herausgefirmt" auf.

Grundpfeiler und Ziele unseres Konzepts „von wegen herausgefirmt“

1. Vernetzung von Jugendarbeit und Firmvorbereitung

  • Methoden und Ansätze sind ähnlich und können sich bereichern.
  • Jugendgruppen haben dauerhaft eine Zielgruppe für ihre Angebote und Firmlinge kommen mit Jugend in engen Kontakt.
  • Praxisfelder für die Gruppenleiterschulung werden erschlossen.
  • Neue (Leit-)Milieus für die Gemeinde werden gewonnen.

2. Es gibt keine angebots- und personenlose Zeit für Firmlinge

  • Ein zirkuläres Projekt mit individuellen Ein- und Ausgängen.
  • Wem es gefallen hat, ist im nächsten Jahr wieder dabei. Evtl. sogar als Leiter.

3. Gemeinschaft und Integration wird von Jugendlichen geleistet. Firmbegleiter werden entlastet.

  • Inhaltlich wird an drei Samstagen in Kleingruppen gearbeitet.
  • Die Einheiten werden mit dem Hauptamtlichen zusammen vorbereitet (Themen: Glaubensweg, Jesus Christus, Gott, Heiliger Geist, Kirche, Firmung). Es kann mit unterschiedlichen Vorlagen gearbeitet werden.
  • Jugendarbeit wird auf Seelsorgeeinheit vernetzt.
  • Wo möglich arbeiten Gruppenleiter in Tandems.

4. Firmlinge gestalten ihre Firmbegleitungszeit

  • Sie stellen verpflichtende, wählbare, freie Bausteine nach ihrem Bedarf entsprechend zusammen.
  • Die Angebote in der Jugendarbeit (JUKKS) werden in die Firmvorbereitung integriert.

5. Voraussetzungen dafür waren: Jährliche Firmung und Einigung auf ein Firmalter.